
Vor dem Reiten im Stall, während dem Winterausritt in freier Natur, im Anschluss während der Pferdepflege – manche Menschen frieren im Winter eigentlich ständig. Kein Wunder also, wenn die Freude am Hobby ein wenig getrübt wird. Immerhin raubt der Kampf gegen die Kälte eine Menge Energie und Kraft, sodass viele daraufhin mit Müdigkeit, depressiven Phasen oder Erkältungen zu kämpfen haben. Gibt es also wirklich gute Tipps, um im Winter als Reiter nicht zu frieren? Die gibt es!
Inhaltsverzeichnis
Die perfekte Winterkleidung für Reiter
Reitoveralls machen vielleicht nicht die allerbeste Figur, dennoch halten sie extrem warm. Verglichen werden können sie mit einer Art Schneeanzug für Erwachsene, dessen Innenleben aus wärmenden Materialien besteht und von außen vor Wind und Feuchtigkeit schützt. Die Overalls lassen sich perfekt während der Stallarbeit tragen, sind aber auch für das Reiten auf dem Pferd bestens geeignet.
Alternativ wäre auch eine gute Jacke mit ähnlichen Eigenschaften geeignet, wenn man nicht auf die klassische Reithose verzichten möchte oder kann. Wichtig ist auch bei den Jacken, dass diese über die Hüfte gehen, wind- und wetterabweisend sind und ein gut gefüttertes Innenleben aufweisen.
Für untendrunter empfiehlt sich auch auf dem Pferd Thermounterwäsche. Zu Pferd ist es wichtig, vor allem die unbeweglichen Körperteile vor Kälte zu schützen. Wer lediglich mit Jeans oder einer dünnen Reithose auf dem Pferd sitzt, der wird es schnell mit kalten Waden oder Oberschenkeln zu tun bekommen.
Empfehlenswert sind hier lange Unterhosen, welche die genannten thermischen Eigenschaften besitzen. Sie lassen kalte Luft von außen nicht hindurch und geben Körperwärme nur bedingt nach außen ab. Gleiches gilt auch für den Oberkörper, wo sich langärmlige Thermowäsche eignet. Um sich vor Blasenentzündungen und Erfrierungen zu schützen, bieten diverse Hersteller sogar direkt Unterhosen und Sport-BHs an, welche wärmende Thermoeigenschaften besitzen.
Die perfekte Winterbekleidung für Reiter besteht bestenfalls nicht aus Baumwolle, da diese den Schweiß schnell aufsaugt und die Kleidung nur langsam trocknet. Wichtig ist dies natürlich auch bei allen anderen Kleidungsstücken, wobei immer ein Auge auf eine gute Qualität geworfen werden sollte.
Auch was Reithandschuhe betrifft, so gibt es spezielle Handschuhe aus einem windfesten und feuchtigkeitsabweisenden Material, ohne die Griffigkeit einzubüßen. Immerhin müssen Reithandschuhe möglichst dünn sein, um die Zügel wie gewohnt führen zu können.
Für die Füße eignen sich gerade auf Ausritten warme Reitstiefel mit einer guten Fütterung aus Leder. Wer im Winter eine Nummer größer trägt, der kann sich zusätzliche Einlagen besorgen. Diese gibt es sogar mit automatischer Heizfunktion, welche allerdings nur bedingt lange halten. Gute Sportsocken mit Thermofunktion sind ebenso Pflicht und auch hier können ohne Probleme 2-3 Paar Socken übereinander getragen werden.
Reiten ohne Sattel im Winter
Dieser Tipp gilt natürlich nur für diejenigen, die das Reiten ohne Sattel beherrschen und die gefahrlos tun können. Sobald zwischen Pferd und Reiter kein Material mehr liegt, kann der Mensch direkt von der Körperwärme des Pferdes profitieren. Somit sitzt der Mensch weit näher am Pferd und spürt die Bewegungen intensiver. Das hält warm, auch wenn diese Art zu Reiten anstrengender ist.
Lammfell für Sättel nutzen
Sättel bestehen in der Regel aus glattem Leder, was die Oberfläche der Sättel betrifft. Diese speichern aber keine Wärme und sind besonders kühl. Wer hierauf empfindlich reagiert, der besorgt sich passende Lammfellauflagen, welche es im Winter in jedem Reitsportgeschäft zu kaufen gibt.
Sie werden einfach auf den Sattel gestülpt und mittels Klett oder Schnüren am Sattel befestigt. Zu kaufen gibt es die wärmenden Lammfelle sowohl für Westernsättel, als auch für Dressur- oder Englischsättel.
Sportliche Fortbewegung hilft bei Kälte
Natürlich müssen es die Umstände zulassen, dennoch können hin und wieder ein flotter Trab oder Galopp durch die Winterlandschaft dabei helfen, den Kreislauf in Schwung zu bekommen. Bei längeren Ausritten empfiehlt es sich, hin und wieder ein Stück zu Fuß zu laufen, um die Füße und Beine wieder warm zu bekommen. Leider sind es immer die Extremitäten, die weniger lebenswichtigen Organe, welche zuerst auskühlen. Und an dieser Tatsache lässt sich leider auch mit den besten Tricks nichts ändern.
Nie hungrig in den Stall fahren
Gerade in den sehr frühen Morgenstunden fehlt es vielen an Appetit. Doch Fakt ist, Menschen mit leerem Magen frieren schneller. Und das ist auch kein Wunder, denn der Körper benötigt im Winter umso mehr Energie, um sich auf Temperatur zu bringen. Da helfen auch warme Getränke nicht wirklich, wobei auch sie nur einen sehr kurzfristigen Effekt bringen.
Viel wichtiger ist ein gesundes Frühstück mit gesunden Kohlenhydraten, Eiweiß und Vitaminen. Dies darf auch ruhig reichhaltiger ausfallen, damit der Organismus etwas zu verbrennen hat. Mittags dürfen es weiterhin eine scharfe Suppe oder andere scharfe Gerichte sein, um den Kreislauf und die Durchblutung anzuregen. Zu guter Letzt ist auch unbedingt auf einen geregelten Flüssigkeitshaushalt zu achten.
Auch im Winter sind 2-3 Liter Wasser täglich Pflicht, denn der Wasserhaushalt des Körpers trägt zu unserem Kälteempfinden bei.
Der perfekte Anti-Kälte-Tagesablauf für Reiter? Morgens Yoga oder für Fleißige die Joggingrunde, ein gesundes und umfangreiches Frühstück, heiß-kalt Wechseldusche, heißer Tee mit Ingwer, Zwiebellook mit Thermounterwäsche und positive Gedanken an den nächsten Sommer. Und der kommt ganz bestimmt.
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